Tourenguide mit Schneereichen Aussichten
Die Kitzbüheler Alpen in Tirol sind als Ski-Destination bekannt für ihre „sanften Grasberge“. Als Neo-Brixentaler weiß ich nun, ob die Region hält was der Werbeslogan verspricht. Hier stelle ich dir die schönsten Skitouren der Kitzbüheler Alpen vor. Mit der Streif-Abfahrt haben es Kitzbühel und die umliegende Berge zur weltweiten Bekanntheit geschafft. Zu dieser Zeit im Jahr pilgern Skifans und andere Z-Promis in die Gamsstadt. Diesem Trubel kann ich wenig abgewinnen und trotzdem hab ich mich in die Region verliebt. Speziell im Winter locken die vielen Seitentäler mit verschneiten Hängen und traumhaften Abfahrten.
Safty first
Sicherheit ist natürlich das wichtigste. Einen Berg hast du erst bestiegen, wenn du wieder sicher im Tal bist. Im Winter bedeutet das, neben dem Wetter, dem eigenen Können und der Kondition auch die Lawinensituation genau abzuschätzen. Meine Touren sind Vorschläge die immer nur bei sicheren Bedingungen, ausreichendem Können und mit einer geeigneten Ausrüstung ausgeführt werden sollen. Hier eine schnelle Checkliste:
- Lawinenlagebericht für Tirol checken: hier gehts zum aktuellen Bericht
- Sicherheitsausrüstung: Lawinenausrüstung (Schaufel, Sonde, Lawinenverschüttetensuchgerät), intakte Skiausrüstung, Helm, Lawinenairbag zur zusätzlichen Sicherheit
- Wetterbericht checken: ORF Wetterbericht
Einmalige Skitouren, traumhafte Abfahrten und zum Teil einsame Gipfel
- Schwarzkogel (2030) von Aschau: zur Tour
- Brechhorn (2032) von Aschau: zur Tour
- Gampenkogel (1957) vom Spertental: zur Tour
- Feldalphorn (1923) von der Wildschönau: zur Tour
- Wiesboden (1947) vom Steinberghaus, Windau: zur Tour
- Lodron (1925) von der Windau: zur Tour
Das Spertental
Das Spertental streckt sich von Kirchberg in Tirol aus Richtung Süden. Bis Kirchberg kommst du mit dem Zug und weiter geht es mit dem Bus, der bis Aschau fährt. Hier liegen jede Menge Gipfel die perfekt für Skitouren sind und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Von meiner Liste sind es der Schwarzkogel, der Gampenkogel und das Brechhorn.
1. Schwarzkogel (2030)
beste Aussichten
Die Skitour ist durchgängig nach Westen bis Nordwesten ausgerichtet. Speziell der obere Bereich ist sehr anfällige für Schneeverfrachtungen mit vereisten abgeblasenen Stellen neben eingewehten Schneebereichen. Die Tour hat mehrere flache, aber absoluter Genussstücke und keine Gegenhänge. Unter der Woche ist die Tour relativ wenig begangen. Sie ist jedoch auch als verkürzte Variante aus dem Skigebiet vom Pengelstein aus zu gehen und zieht so gemütliche Geher an.
Mit dem Bus fährst du bist ins Dorf nach Aschau und gehst dann zu dem kleinen Übungslift. Parkplätze gibt es hier wenige. Die Anreise mit den Öffis macht also gleich doppelt Sinn. Die Tour startet links vom Übungslift und geht gerade den Hang hoch. Noch unter dem Stadl biegt man rechts ab und folgt dem schmalen Weg, ehe es wieder nach links hoch geht. Im Prinzip bist du ab hier auf einer Abfahrtsvariante aus dem Skigebiet. Wenn du immer der Abfahrt folgst und dich rechts hälts kannst du dich im ersten Teil nicht verlaufen. Die Piste zweigt nach einem längeren Anstieg flach nach links ab. Die Skitour geht hier gerade aus weiter entlang des Wanderweges bis du zur Kleinmoosalm kommst. Bei der Alm gibt es ein vorgelagertes Kreuz, das schon von weiter unten sichtbar ist. Im zweiten Teil der Tour umgehst du den Hang auf der linken Seite bis du dich dem Gipfel zuwendest. Hier bildet sich auf der rechten Seite eine oder mehrere große Wechten die es zu umgehen gilt. Mit einer guten Spurwahl drehst du dich Richtung dem Kamm auf der rechten Seite. Je höher du kommst um so mehr haltet man sich rechts. Vorsicht hier ist es oft sehr eisig und abgeblasen. Im oberen Bereich kommt man wieder auf den Kamm zurück und selbst wenn es sehr abgeblasen ist kommt man bis zum Kreuz vom Schwarzkogel auf 2030 meter.
2. Brechhorn (2032)
Oben wartet
die Wechte
Das Brechhorn ist sicher einer der Traumgipfel für eine Skitour in den Kitzbüheler Alpen. Die Hänge sind weitestgehend nach Ost bis Südostausgerichtet. Der Aufstieg geht über den Duracher Kogel und hat einen Gegenanstieg und ein paar Flachstücke dabei. Für die Abfahrt gibt es mehrere Varianten und zaubern dir ein Lachen ins Gesicht. Im Gipfelbereich braucht es für den Anstieg und die Abfahrt eine gute Spurwahl. Unterhalb des Gipfels gilt es sich eher links zu halten bei der Abfahrt. Der steile rechte Teil ist durchwegs lawinengefährdet.
Mit dem Bus fährst du wieder bis nach Aschau und gehst dann bis zum Parkplatz der Mautstation vom Unteren Grund. Direkt bei dem Parkplatz geht man über die Brücke und gerade auf den Hang zu. Hier startet ein Forstweg rechts weg dem wir folgen. Die Tour wechselt in weiter Folge zwischen dem Forstweg und manchen Abkürzungen dazwischen. Über die Durachalm geht es über einen schönen Rücken durch einen lichten Wald auf den Duracher Kogel. Hier sind immer wieder Beschilderungen der Skitour zu sehen. Der flache Gipfel des Kogel gibt einen grandiosen Blick auf den Alpenhauptkamm, den Großen Rettenstein und auf das Brechhorn frei. Es geht leicht bergab in die Senke und links oberhalb der Breitlabalm vorbei. Man umgeht den Hang links und sollte hier nicht zu hoch steigen, weil eine kurze Abfahrt folgt bevor es an den vorletzten Anstieg geht. In dieser Senke gibt es dann auch die Abzweigung für die Abfahrt. Bergauf geht es weiter auf der linken Seite des Hangs. Der letzte Anstieg sollte über den Kamm erfolgen. Je weiter man auf der Schattenseite geht um so eisiger wird es. Kurz vor dem Gipfel gibt es zum Teil noch eine steile, manchmal eisige Schlusselstelle bei der man zum Teil eine Wechte queren muss. Hier gilt es die Gefahr richtig einzuschätzen. Bei der Abfahrt sollte man sich anfangs eher links halten da der steile rechten Bereich lawinenanfälliger ist. Die weitere Abfahrt folgt dann der Aufstiegsroute mit mehreren Gegenanstiegen. Oder man nicht, wie oben erwähnt, die Abzweigung vor dem Gegenanstieg und folgt dem Graben. Wir sind über mehr oder weniger über den Wanderweg und den Wirts Mitterleger bis zum Forstweg abgefahren. Auch hier ist ein ein längerer Gegenanstieg am Forstweg dabei. Man kommt beim Kasplatzl auf den Weg den man bei genügend Schnee bis zum Ausgangspunkt folgen kann.
3. Gampenkogel (1957)
Die Halbe Pistentour
Der Gampen ist ein Gipfel den man als Pistentour, als klassische Skitour oder als Verlängerung mit dem Lift, in Angriff nehmen kann. Obwohl man hier noch im Skigebiet ist, zählt diese Tour sicher zu den schönsten Skitouren in den Kitzbüheler Alpen. Die Tour abseits der Piste ist im unteren Bereich nicht sonderlich schneesicher. Der Gipfelhang lässt keine Wünsche offen und belohnt dich mit purer Freude. Nach Süden ausgerichteter Gipfelhang, der Rest ist nach Osten ausgerichtet.
Start ist die Talstation der Ki-West Bahn im Spertental. Hier kommst du perfekt mit dem Bus her. Jetzt kannst du entweder der Piste folgen oder du startest ca. 200-300 Meter rechts der Talstation den Hang hoch. Hinter dem Feld geht die Spur über einen Hang der von ein paar Bäumen verdeckt wird. Gerade der untere Bereich ist oft schneearm. Hier geht die Route anfangs Richtung Kobinger Hütte, bevor du rechtzeitig zur Lichteneggalm abzweigst. Hier triffst du auf die Piste der man bis knapp vor dem südöstlich ausgerichteten Kamm folgt. Manchmal gibt es auch eine Spur die direkt den ersten Kamm (nordost ausgerichtet) folgt. die Spur ist weitaus anspruchsvoller und gefährlicher. Nach der Abzweigung ins Gelände erreicht man nach ein paar Kehren den Kamm, ab hier öffnet sich die Aussicht, die Sonne kommt durch und es ist nicht mehr weit bist zum Gipfel. Die Abfahrt geht relativ gerade Richtung Süden zur Bergstation der Ki-West Bahn. Die Abfahrt folgt nun der Skipiste.
4. Feldalphorn (1923)
Früher dran sein als der Rest
Oft überlaufen, meist sicher, wenige Parkplätze und trotzdem eine Tour die man gemacht haben sollte. Die Skitour auf das Feldalphorn zählt sicher zu den absoluten Klassikern in den Kitzbüheler Alpen. Dabei gibt es mehrere Varianten. Hier Beschreibe ich die von der Wildschönau. Bis auf den letzten Anstieg gilt die Tour als relativ sicher. Die gesamte Tour ist nach Westen ausgerichtet.
Mit dem Bus geht es ab Wörgl Bahnhof bis nach Auffach Melkstatt. Von dort musst du noch ein paar Meter Taleinwärts bis zum Parkplatz gehen. Auf der linken Seite startet die Tour. Eine Spur ist hier fast immer gezogen, der du folgen kannst. Im unteren Bereich gibt es ein paar Wege die bei wenig Schnee eisig oder gar aper sind. Schnell geht es aber über Almwiesen und durch mehrere Waldstücke problemfrei voran. Vorbei an mehreren Hütten und Kreuz bei Prädasten siehst du schon die Hänge, in die du bei der Abfahrt deine Spuren malst. Oberhalb der Vorderen Feldalm geht es in den langen aber nicht sonderlich steilen Schlusshang. Im oberen Bereich gilt es eine sichere Spur zu wählen. Trotz der starken Frequenz findet man im breiten Abfahrtsbereich seinen unverspurten Teil. Die vereinzelten Bäume laden zu langen Slalomschwüngen ein. Die Abfahrt folgt dem Aufstieg.
Skitouren in der Windau
Ein Tal wie aus dem Bilderbuch. Zu schade, das es hier keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Jede Menge Gipfel warten hier bis ins Frühjahr mit einer traumhaften Landschaft, kleinen Hütten und langen Almhängen. Ich stell euch die Touren auf den Wiesboden und auf den Lodron vor. Gerade im Frühjahr sollten sich Fortgeschrittene die Tour auf das Kröndlhorn anschauen.
5. Wiesboden (1947)
Gustostückl
Die Tour auf den Wiesboden startet vom Steinberghaus in der Windau. Die Tour ist leider nicht öffentlich erreichbar. Beim Steinberghaus gibt es einen relativ großen Parkplatz. Von hier starten mehrere Skitouren.
Vom Parkplatz geht es kurz taleinwärts und zweigt dann rechts Richtung Wallernalm ab. Die Tour verläuft weiter links des Steinbergs. Auf der Linken Seite ist die Steile Wand des Steinbergsteins. Es geht in den Graben zwischen Steinbergstein und Steinberg vorbei an den Almen. Das Ziel, der Wiesboden, ist neben einem kleinen Joch am Kamm. Wir nehmen den linken Hang der Richtung Wiesboden führt. Nebenbei ist der Lodron der meist viel stärker begangen ist. Gipfelkreuz gibt es hier zwar keines, aber einen grandiosen Blick Richtung der Kelchsau. Die Abfahrt führt die gleiche Route wieder runter.
6. Lodron (1925)
Freie Sicht
Die Skitour auf den Lodron ist ebenfalls ein Klassiker in den Kitzbüheler Alpen. Die Tour ist leider nicht öffentlich erreichbar. Der letzte Kamm hoch zum Gipfel und die erste Abfahrt sind ein echter Traum.
Start ist beim Parkplatz vor der Mautstelle. Die Tour geht Richtung Norden über den Forstweg los. Der Weg zweigt vom Forstweg ab und geht über die Almen weiter Richtung der Hartkaseralmen und hoch Richtung Hundskopf. Der letzte Anstieg erfolgt über den flachen Rücken. Auf der Linken Seite sieht man schon den Hang den man bei sicheren Bedingungen befahren kann. Weiter runter geht es dann gleich wie der Anstieg war.
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