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Ein Almhütte als Ziel für Touristen. Der Klimawandel verändert den Tourismus in den alpen und in Tirol.

Anpassung an den Klimawandel im Tourismus

die Alpenregion

Die Auswirkungen der Klimaveränderung sind schon deutlich im Tourismus angekommen. Viel zu oft wird der Klimawandel noch als politische Einstellung abgetan. Doch längst ist er ein wirtschaftlicher Faktor geworden und wer sich früher anpasst, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil. Hier erfährst du Chancen, Risiken und wie du mit der Anpassung startest.

Fakten zum Klimawandel

Klimawandel und die Auswirkungen auf den tourismus im Alpenraum

Schauen wir uns ein paar Fakten an, wie sich die Klimaveränderung auf den Tourismus speziell in der Alpenregionen in Österreich auswirkt und auswirken wird.

Der verschneite Ort Kirchberg in Tirol mit viel Schnee und der Kirche im Hintergrund.

Schneelage

Wie verändert der Klimawandel die Schneelage? Im Westen Österreichs geht man aktuell von einem gesicherten Schneedeckenaufbau ab einer Höhe von 1.300 Meter aus. Das bedeutet, dass 90% des Winterniederschlages als Schnee erfolgt. Bis ins Jahr 2030 wird dieser natürliche Schneedeckenaufbau auf 1.450 Meter steigen. (Quelle: Formayer, H. und Kromp-Kolb, H. (2009): Klimawandel und Tourismus in Oberösterreich (Endbericht i. Auftr. d. OÖ Landesregierung u. OÖ Tourismus). BOKU-Met Report 18)

Eine schöne Skispur im Tiefschnee

Wintersaison

Skifahren wird mit technischen Mitteln auch weiterhin unterhalb einer Höhe von 1.450 Metern möglich sein. Der Aufwand und die Kosten dafür werden genauso steigen, wie das Risiko für Totalausfälle durch ausbleibende Niederschläge und zu hohe Temperaturen für die Beschneiung. Dadurch wird es zwangsläufig zu Schließungen von Liftanlagen kommen. Die Wintersaison wird sich deutlich verkürzen.

Kleiner Bergsee in den Kitzbüheler Bergen

Sommersaison

Der Sommertourismus gewinnt in den Alpen an Bedeutung. Im Sommertourismus steckt auch das größte Potenzial. Wird es in den Städten heißer, können höher gelegene Regionen mit milderen Temperaturen, kühlen Nächten, Bergseen und Wäldern locken. Gerade die Bergregionen sind jedoch auch von Extremwetterereignissen betroffen: Starkregen, Murenabgänge, Stürme usw. Das birgt Gefahren für die Infrastruktur und einen teuren Wartungsaufwand für Wanderwege, Biketrails und der Gleichen.

„Die Bilder eines schneearmen Winters sind die ausbleibenden Buchungen des Folgejahres.“

TVB – Geschäftsführer

Eine Skipiste in Tirol als weiser Streifen auf grünen Wiesen. Nachhaltigkeit im Tourismus ist eine Gradwanderung.

Birnlücke Transalp Alpenüberquerung

Transformation im Tourismus: jetzt!

Wenn es wirklich so schlimm wäre, warum tut dann keiner was?

Eine legitime Frage. Aber wie immer gibt es Gewinner und Verlierer. Natürlich wäre es hilfreich und wünschenswert wenn übergeordnete Organisationen bzw. Verbände die notwendige Transformation im Tourismus einleiten oder unterstützen. Damit sind zum Beispiel Tourismusverbände auf regionaler, Landes- und nationaler Ebene gemeint. Gleiches gilt natürlich für die regionale, nationale und europäische Politik. Solang es jedoch Gewinner gibt und die lautstark vertreten sind, bleibt es bei fadenscheinigen Nachhaltigkeitsstrategien.

Wer sind die Gewinner des Klimawandels im Tourismus?

Farn auf Madeira
  • Gletscherregionen und höhere Lagen: In Tirol sind es niedrigere Lagen, die ihre Wintergäste an höhergelegene Gebiete verlieren werden. In höheren Lagen kann zum Teil mit mehr Schneefall gerechnet werden. Gäste haben eine höhere Schneesicherheit bei fast gleicher Anreisezeit.
  • Finanzstarke und imagestarke Regionen / Betriebe: Je stärker ein Verband oder ein einzelner Betrieb aufgestellt ist, desto besser kann er technische Maßnahmen und das Angebot anpassen, sowie die Kommunikation (Werbung) darauf abstimmen. Der Ausbau der Pistenbeschneiung, neu Wanderwege, Biketrails, neue Angebote und Werbung für neue Themenschwerpunkte: Das alles kosten viel Geld.
  • Angepasste Regionen und Betriebe: Jeder Tourismusverband und jeder einzelne Betrieb wird besser aufgestellt sein, wenn er sich strategisch mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinandersetzt. Es findet eine Verlagerung der Gästeströme, überregional, aber auch regional, statt. Man hat es zum Teil selbst in der Hand, ob man auf der Gewinner- oder der Verliererseite ist.

Nachhaltigkeit im Tourismus

Nachhaltigkeit im Tourismus ist oft ein Widerspruch.

Hilflosigkeit und schwache Führung

Nachhaltigkeit und die Transformation des Tourismus sind auf den ersten Blick ein klarer Widerspruch, zumindest so wie es aktuell in den meisten Regionen praktiziert wird. Der Tourismus wird neben der Landwirtschaft der Wirtschaftszweig sein, der sich am stärksten den neuen Herausforderungen anpassen muss. Das erfordert klarer Weise mutige und progressive Entscheidungen. Der Tourismus ist für etwa 8-10% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Für manche Regionen und Betriebe werden die Auswirkungen des Klimawandels zur existenziellen Bedrohung. Wer bevorzugt leere Gästebetten gegenüber Gäste, die mit dem Flugzeug anreisen? Wer verzichtet auf Beschneiungsanlagen zugunsten der Nachhaltigkeit? Mit wenigen Fragen wird schnell klar: die Frage der Nachhaltigkeit ist schwierig und für viele eine lästige. Junge Mitarbeiter ohne Entscheidungsgewalt werden dann zu Nachhaltigkeitsmanager ausgebildet und damit ist die Sache erledigt.

Und wie viele Nachhaltigkeitsmanger hat deine Region?

strategisches Marketing

Thomas KArgl M.A.

Dein Betrieb oder dein Tourismusverband sollte sich dringend mit dem Thema Transformation auseinandersetzen? Dann würde es mich freuen euch dabei zu begleiten. Mein Ansatz kommt aus dem strategischen Marketing. Dabei analysieren wir euere Problemstellung, erarbeiten eine Vision bzw. Zielsetzung und leiten Strategien und Umsetzungsmaßnahmen ab. Melde dich!

  • Ausbildung: Bachelor und Master als Design & Produktmanager mit den Schwerpunkten Design und Markenkommunikation
  • Über 10 Jahre Berufserfahrung in den Branchen: FMCG (nachhaltige Chemische Industrie), Verlagswesen (Referenzen), Tourismusberatung, Outdoor-Vermarktung, Verpackungstechnologie, digitale Plattformen
  • Standort: Kirchberg in Tirol

Kontakt

info@thomaskargl.at

Thomas Kargl Portrait. Outdoor-Fotograf und Marketing-Spezialist

Dimensionen der Transformation im Tourismus

Das entscheidende ist, dass wir den Klimawandel zwar verursacht haben, es jedoch selbst in der Hand haben, wie wir damit umgehen und ihm entgegen wirken. Dabei gilt es ein attraktives Angebot an eine immer klimabewusstere Gästeschicht zu präsentieren. Das kann man auf drei Dimensionen herunter brechen:

Fahrradfahrerin auf einem Bergkamm. Biken wird das große Thema im Sommertourismus.

Leistungsangebot

Was kann der Gast erleben? Was biete ich an? Welche Alternativen biete ich beispielsweise zum Skifahren, wenn der Schnee ausbleibt? Wie spontan kann ein Kunde umbuchen oder stornieren? Wie binde ich Stammkunden langfristig? Wie erweitere ich mein Angebot an Service, Aktivitäten und Erlebnis? Und zu guter Letzt das wichtigste: Wie verbessere ich meine direkte und indirekte CO2-Bilanz.

Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln macht den entscheidenden Unterschied bei einem Nachhaltigen Urlaub.

Handlungsspielraum des Gastes

Wie kann der Gast mit seinem Handeln die Auswirkungen seiner Reise beeinflussen? Wie passt das Angebot in seine Lebenswelt? Gäste werden sich ihrer negativen Auswirkungen immer stärker bewusst. Damit die eigene Reise etwas bereicherndes bleibt und nicht mit einem schlechten Gewissen in Verbindung gebracht wird, sollte der Gast direkt zur Nachhaltigkeit beitragen können. Eine Buchung bei dir sowie die Anreise sollten mit der Gewissheit einhergehen, nachhaltig zu handeln.

Bike am Speichersee als Symbol für die Transformation des Leistungsangebots.

Kommunikation

Welche Botschaft sende ich aus? Die beiden ersten Dimensionen sind perfekt erfüllt? Wunderbar, jetzt müssen es eure Gäste auch erfahren. Zum Glück ist die Zeit vorbei, wo Nachhaltigkeit mit fadem Müsli und bedenklichen Jutebeutel in Verbindung gebracht wurden. Eure Kommunikationsstrategie wird zum entscheidenden Hebel gegen Mitbewerber in der gleichen Situation.

Blick Richtung Süden auf die schneebedeckten Zentralalpen

info@thomaskargl.at