Reisebericht und vielleicht auch die Anleitung für deinen perfekten Interrail Urlaub in Italien.
Die klare Vorgabe für diese Interrail Reise war „Abenteuer“, die Zeit vergessen und nicht zu wissen wo man am nächsten Abend schlafen wird. So in etwa stelle ich mir Freiheit vor die im Gegensatz zum Büroalltag steht. Wer mit dem Zug unterwegs ist und gleichzeitig in die Natur will, braucht etwas Hintergrundwissen oder sehr viel Zeit. Logischerweise sind Bahnhöfe nicht oft in den einsamen Regionen, die das Ziel für einen Outdoor-Urlaub sind. Der Interrail-Reisebericht zeigt dir einen schönen Mix aus Städtebesuchen, einsamen Stränden, Bergtouren und ganz viel italienischem Lebensgefühl.
Der beste Zeitpunkt für Interrail Italien
Das wichtigste ist der richtige Zeitpunkt. Im Frühling ist das Meer noch sehr kalt. Im Sommer sind Strände überfüllt, Unterkünfte teuer und so mancher Zug unerträglich heiß. Die logische Antwort für den richtigen Zeitpunkt ist aus meiner Sicht der Herbst. Das Meer hält sich noch relativ lange warm, Unterkünfte sind verhältnismäßig günstig, sowie spontan zu bekommen und du findest einsame Strände statt Sonnenliege an Sonnenliege.
Interrail Routen Planen
Von Österreich und Deutschland gibt es im groben zwei Varianten um in den Süden zu kommen: über den Brenner oder über Villach. Als nützliche Apps solltest du die der ÖBB, der DB und die von Trenitalia am Handy haben. Schnell wirst du merken, das jede dieser Apps ihre Stärken und Schwächen hat. Bozen, Verona oder Bologna sind gute Drehkreuze. Von hier starten viele Nachtzüge oder sie fahren hier durch. Wir sind über den Brenner und von Verona weiter mit dem Nachtzug nach Bari. Weitere Klassiker als Ziel für Nacht- und Fernzüge sind: Rom, Neapel, Palermo oder Catania.
Einsame Strände
Einsame Strände mit dem Zug zu erreichen, kann eine Schwierigkeit auf einer Interrail-Reise sein. Wo gibt es einen Bahnhof und gleichzeitig wenig Zivilisation? Ein vermeintlicher Widerspruch, den man in erster Linie mit etwas Suche und Abenteuerlust aufhebt. Es gibt sie, die „Spiagga Libera“ (wie sie in Italien genannt werden und wie du sie auf google maps findest) in der Nähe von Bahnhöfen. Ein paar Kilometer sind dann aber doch entlang von Wanderwegen oder Landstraßen zurückzulegen. Alternativ haltet man den Daumen raus und sitz per Autostopp plötzlich im Auto und in der Lebensrealität eines Fremden. Das wichtigste ist aber in der Nebensaison unterwegs zu sein.
Interrail trifft auf Traumstrände
Apulien – Torre Canne – Spiaggia le Dune
Südlich von Bari in Apulien befindet sich der Bahnhof Cisternino. Von hier gehst du ca. eine Stunde entlang der Straße in Richtung dem Ort Torre Canne. Soweit musst du aber gar nicht. Südlich des Ortes erstreckt sich ein Strand der immer einsamer wird. Hier haben wir auch eine Wasserschildkröte gesehen.
Abruzzen – VAsto – Spiaggia di Punta Aderci
In den Abruzzen liegt der schöne Ort Vasto. Südlich von Vasto erstreckt sich ein ewig langer Sandstrand der direkt über den Bahnhof Vasto-S. Salvo zu erreichen ist. Einsam ist der jedoch nicht wirklich, außer es ist kalt. Abgelegener ist da schon der Strand Punta Aderci den man über den Bahnhof Porto di Vasto erreicht.
Toskana – San Vincenzo – Spiaggia di Rimigliano
Der Ort San Vincenzo wirkt etwas wie ein mondäner Rückzugsort für Hundebesitzer und wohlhabende Pensionisten. Südlich des Ortes befindet sich eine Wald bzw. Naturpark. Der Strand ist lang und speziell im Herbst hast du einen Abschnitt für dich alleine.
Interrail trifft auf die Berge
Abgesehen von den Alpen sind es die Berge des Apennins und der Etna auf Sizilien, die Italien zu einem abwechslungsreichem Gebirgsland machen. Auf dieser Reise haben wir uns für die Berge in den Abruzzen entschieden. Mein klarer Tipp ist der Ort Sulmona. Erreichbar über eine traumhafte Zugstrecke von Rom oder von Pescara aus, ist es ein Mix aus Bergort und klassischer italienischer Kleinstadt. Rundherum liegen mehrere Bergketten und der Nationalpark Majella. Hier gibt es noch so viel Wildnis, dass wir auch einem Wolf begegnet sind.
Interrail-Karte mit einsamen Stränden und Bergorten
Streckenbeschreibung
Von Bari ging es nach Monopoli, weiter nach Torre Canne und wieder zurück nach Bari. Über Vasto und Pescara nach Sulmona und von dort nach Rom. Weiter nach San Vincenzo, Pisa, Florenz und heim nach Österreich mit dem Nachtzug über Villach.